Der Medien- und Internethype um „Skyfall„ (Bester Bond aller Zeiten) ließen meine Erwartungen ins bodenlose steigen, doch nach dem Kinobesuch, stellte sich bei mir hauptsächlich Ernüchterung und Enttäuschung ein. Wie konnten Fans und Filmkritiker den 22. Bond nur so überschwänglich feiern? Scheinbar ist im 50. Jahr der Bond-Reihe die Objektivität des Publikums vernebelt worden.
Natürlich ist „Skyfall „ meilenweit davon entfernt ein mittelmäßiger oder gar schlechter Action-Film zu seien, aber doch bitte kein Bond-Meilenstein wie „Goldfinger“ oder „Casino Royale“.
Die Action ist, wie immer bei einem Bondfilm, großartig choreographiert und visuell atemberaubend inszeniert (die Istanbul-Action ist grandios), aber für meinen Geschmack zu spärlich gesät, da Sam Mendes das Tempo teilweise stark verschleppt und der Film im Mittelteil zu viel Tempo verliert. Der Tempoverlust wird nur durch die tollen Schauplätze und der brillanten Schauspielkunst von Javier Bardem, der Daniel Craig, ein ums andere Mal an die Wand spielt, kompensiert. Die Geschichte bemüht sich um Tiefsinnigkeit, aber insgesamt geht sie nicht über eine belanglose Vendetta-Story hinaus.
Der Showdown in Bonds Elternhaus hat mich ebenfalls enttäuscht, hier werden die Bösewichter in Westernfilmmanier, einer nach dem anderen eliminiert, aber ist das Bond-Like, mit Sicherheit nicht. Wo ist die Megabasis des Oberschurken? und Wo ist der spektakuläre Endkampf? Fehlanzeige!
Fazit: „Skyfall“hat mich trotz aller Kritikpunkte gut unterhalten, aber eben auch gleichzeitig enttäuscht. Der Film geht Großteils in die richtige Richtig und kann mit einer Menge Bond-Charme punkten (die letzten 5 Minuten, sind ein Pracht, für jeden klassischen Bond-Fan). Alles im allen ein guter Actionthriller mit durchweg tollen Darstellern, der aber auf keinen Fall der beste Bond aller Zeiten ist. Dafür gibt es wohlwollende 7/10 Punkten.